Dieser Beitrag bezieht sich auf häufig gestellte Fragen zum Aufbau bei den Transceiverbausätzen der
QRP-99 Serie und versteht sich als aktuelle Ergänzung zur Bauanleitung.
Ich möchte an dieser Stelle zugleich die Gelegenheit nutzen, all jenen OM´s zu danken die mit Ihren
Vorschlägen und Hinweisen dazu beigetragen haben und weiter dazu beitragen, diese Seite zu aktualisieren.
Bauanleitungen verschiedener Versionen des "99er" sind inzwischen auch
als PDF-Files verfügbar und können bei Bedarf einfach per Mail bei mir angefordert werden.
Der Bausatz wurde inzwischen durch das Modell "QRP 99-V" abgelöst.
Der Bausatz wird vormontiert geliefert. Alle Platinen sind eingebaut, Knöpfe und Buchsen an ihrem
Platz, die Spulen gewickelt und SMD-Bauteile bereits bestückt.
Bevor der Aufbau beginnt, lese man sich unbedingt die Bauanleitung durch und mache sich mit dem
Schaltungskonzept vertraut. Der "QRP-99" ist modular aufgebaut, was die Inbetriebnahme und eventuelle Fehlersuche
sehr erleichtert.
Die Bauteile sind selbstverständlich in getrennte - entsprechend gekennzeichnete - Tüten
verpackt, die anhand der Stücklisten zunächst auf Vollständigkeit kontrolliert werden
können.
Beim Bestücken ist die Reihenfolge der Platinen prinzipiell egal. Es hat sich jedoch als praktisch
erwiesen, die Platinen einzeln fertig zu stellen. So kommt man mit den Teilen nicht durcheinander und
Verwechslungen sind ausgeschlossen.
Der überwiegende Teil der Verdrahtung erfolgt mit einem vorgefertigten Kabelbaum samt
Steckverbindern. Dieses System hat sich sehr gut bewährt. Der Kabelbaum ist in der Bauanleitung
ausführlich beschrieben.
Demontage des Bausatzes
Hierbei hat sich folgende Reihenfolge bewährt:
abnehmen des Deckels (4 Schrauben)
abnehmen der Rückwand (2 Schrauben)
ausbauen der Zählerplatine (1 Schraube und Steckkontakte)
Boden abnehmen (4 Schrauben)
VFO komplett ausbauen (3 Schrauben an der Unterseite der Hauptplatine)
TX- und Filterplatine ausbauen (je eine Schraube)
Hauptplatine ausbauen (4 Schrauben)
Kunststoff-Kartenhalter von der Hauptplatine abnehmen (2 Schrauben)
Achtung ! Bewahren Sie die Schrauben und Kleinteile sorgfältig auf !
Die Frontplatine mit den Seitenteilen wird am besten so gelassen wie sie ist. Die beiden darauf
befindlichen Trimmer sind von oben, bzw. unten gut zugänglich.
Rückwand
Die Rückwand bildet zusammen mit der PA und der Tiefpaßfilterplatine eine separate Einheit.
Die PA-Platine samt Kühlkörper wird zunächst abmontiert und beiseite gelegt.
Der Bandumschaltknopf (passendes Werkzeug !) wird abgenommen und die Tiefpassplatine ebenfalls
ausgebaut.
Die Buchsen sollten jetzt gleich auf festen Einbau kontrolliert werden, gegebenfalls müssen die
Muttern etwas nachgezogen werden.
Tiefpassfilterplatine
Wichtig bei der Bestückung: Der Lackdraht an
den Anschlüssen der Ringkerne muss sehr sorgfältig verzinnt werden und das
Koaxkabel ist gemäß Bauanleitung gründlich
vorzubereiten.
Besonders die Koaxkabel haben es in sich, doch ich meine, mit Hilfe der Fotos und etwas
Übung sollte es möglich sein ordentliche Egebnisse zu erreichen.
Bevor die bestückte Platine wieder eingebaut wird, ist die Verbindung zur HF-Buchse mit einem
Stück RG 174 herzustellen.
Frontplatine
Die Frontplatine wird fertig bestückt und geprüft geliefert, so daß hier keine weiteren
Arbeiten durchzuführen sind. Sollte es dennoch einmal notwendig sein, geht das am besten so:
Abnehmen der kleinen Drehknöpfe durch Drehen bis zum Anschlag, dann vorsichtig weiterdrehen und
abziehen.
Lösen (lockern) der Madenschraube am Aluadapter des Hauptabstimmknopfes
Entfernen der vier Befestigungschrauben an den Ecken der Frontplatte
Frontplatte nach vorn (komplett mit Hauptabstimmknopf) abnehmen.
RX-Platine
Die RX Platine wird über vier Abstandsrollen an den Seitenteilen befestigt. Es empfiehlt sich diese
Rollen an den Seitenteilen auf den entprechenden Bohrungen mit etwas Klebstoff zu fixieren.
Bei der Bestückung der Dualgate-FET taucht aufgrund der Bauform dieser Transistoren immer wieder die
Frage "Wo ist eigentlich der Source ?" auf.
Zwar gehen die Transistoren nicht kaputt, wenn sie versehentlich falsch eingebaut werden, aber die
Schaltung funktioniert dann natürlich nicht.
Das nebenstehende Foto zeigt einen solchen Transistor in Großaufnahme. Der Source (nach unten zeigend)
ist am etwas längeren Stanzrest zu erkennen. Ich gebe zu, es ist nicht ganz einfach, aber dieses Problem
ist herstellerspezifisch. Anhand der Beschriftung kann man sich leider ebenfalls nicht orientieren,
denn manche Chargen sind beidseitig bedruckt.
Das Kürzen der Anschlüse geht am besten mit einer kleinen Schere - den Drain (hier nach rechts
zeigend) bitte schräg abschneiden. So gibt es später keine Verwechslungen.
Digitale Frequenzanzeige
Die IC´s können bei Bedarf gesockelt werden. Als Sockel bitte nur Präzisionsfassungen geringer
Bauhöhe verwenden. Wichtig: Die Transistoranschlüsse bitte nicht übermäßig lang lassen. Die
Frequenzanzeige ist als voreinstellbarer Frequenzzähler ausgeführt. Zur
Einstellung der Ablage sind hier einige Infos zu finden.
ZF-Quarzfilterplatine
Müssen die Quarzgehäuse geerdet sein ? Eigentlich nicht, denn der positive Effekt ist in diesem
speziellen Anwendungsfall nur sehr gering. Das Risiko einer Frequenzverwerfung durch zu langes und/oder zu
heißes Löten hingegen hoch.
TX-Platine
Die TX-Platine ist an und für sich ein unkomplizierter Fall. Hier ist es mitunter aber schon vorgekommen
daß Ein- und Ausgang des Übertragers verwechselt wurden, bzw. der Übertrager um 90 Grad
verdreht eingebaut wurde.
Der Zusammenbau des Transceivers
Wer Erfahrung im Aufbau von Bausätzen hat, wird natürlich längst seine eigene Methode
entwickelt haben. Ich möchte deshalb hier lediglich auf einige Besonderheiten dieses Projektes
eingehen. Zunächst zur Reihenfolge der Montage, wobei der Ausgangspunkt die Fronteinheit mit den beiden
daran befindlichen Seitenteilen ist:
Einbau der Rückwand (noch ohne PA !)
Einbau der Hauptplatine (der Kunststoffhalter für die TX-Platine ist noch nicht montiert)
VFO einbauen, vorher Platzfrage klären (siehe dazu im nächsten Anschnitt)
Kabelbaum probehalber einsetzen und Stecker 1, 2, 3 einstecken
Die Verbindung mit dem Kabelbaum erfolgt bei der Tiefpassfilterplatine mit Lötverbindungen. Im
Bild 26 der Bauanleitung ist das ganze dargestellt. Am Punkt "D5" - im Bild 26 mit "weiß" bezeichnet -
sind beide weiße Kabel des betreffenden Bündels (Blau, Grün, Schwarz, Rot, 2xWeiß)
zusammenzufassen. Es bleibt also (zum Glück) kein Kabel übrig. In Bild 27 (Kabelbaum im Detail) ist
das ganze nochmals verdeutlicht.
VFO-Einbau
Der VFO ist bereits vorabgeglichen und höchstens noch etwas im Frequenzbereich zu korrigieren.
Das erfolgt mit den drei Trimmern - allerdings erst wenn der Tansceiver fertig aufgebaut und die
Frequenzanzeige angeschlossen und eingestellt ist.
Vor dem Einbau überzeuge man sich, ob unter dem VFO genügend Platz vorhanden ist.
Mitunter ist es schon vorgekommen, daß auf der Hauptplatine ein Bauteil (Elkos !) zu hoch eingebaut
wurde und dann beim Montieren des VFO Probleme verursacht hat.
Die DAFC (optional) wird erst ganz zum Schluß entsprechend der beiliegenden Anleitung angeschlossen.
Da die Platine zwischen VFO-Deckel und Zählerplatine eingefügt wird, muß auf entsprechend
niedrige Bestückung (Elkos !) geachtet werden.
PA-Montage
Nachdem die Platine komplett bestückt und der Aluwinkel montiert ist, kann sie entweder gleich fertig
montiert oder, falls man sich nicht ganz sicher ist, erst einmal provisorisch befestigt werden.
In jedem Fall muß bei der ersten Inbetriebnahme der Ruhestrom gemessen werden, die Plus-Leitung
darf also noch nicht fest verlegt sein.
Die PA ist seit Anfang 2009 mit HF-FET (RD16HHF1) bestückt, hat ansonsten aber die gleichen
Abmessungen und technischen Daten wie der Vorgängertyp.
Die Glimmerscheiben entfallen, der Ruhestrom ist etwas höher als bei Bipolartransistoren und
wird für jeden PA-Transistor getrennt eingestellt.
Wichtig ! Bitte unbedingt die Hinweise unter Inbetriebnahme und
Ergänzungen beachten !
Beschaltung des 6-poligen Mikrofoneinbausteckers
Da seit Mitte 2008 nur noch Mikrofone mit 6-poliger Buchse ("Stecker") verfügbar sind, möchte ich
hier die Beschaltung des entsprechenden Einbausteckers - ergänzend zur Bauanleitung - zeigen.
Die Bezeichnung der Lötstifte an der Buchse ist nicht besonders gut zu erkennen, man muß also
sehr genau hinsehen. Bei der hier dargestellten Position befindet sich die Rastnase oben.
Achtung ! Die Punkte 2, 4 und 6 sind am Mikrofon ebenfalls belegt ! Sie dürfen deshalb hier
am Einbaustecker nicht anderweitig beschaltet werden.