Der QRP 99-V stellt eine komplette Überarbeitung der bekannten 99er Serie dar, wobei der
Zusammenbau u.a. durch den Einsatz professionell gefertigter Platinen wesentlich
erleichtert worden ist.
Die Platinen sind mit Lötstopp und Bestückungsaufdruck versehen, sowie durchkontaktiert.
Mit Fotos und speziellen Hinweisen soll an dieser Stelle auf häufig auftretende
Fragen zu Konstruktionsdetails eingegangen werden.
Unter diesem Link hat
OM Matthias zwei Videos zum Aufbau und zur Inbetriebnahme veröffentlicht.
Ebenfalls sehr sehenswert ist diese mehrteilige
Serie die von OM Martin gestaltet
worden ist.
Für weitere Fragen bzw. Hinweise stehe ich gern per E-Mail bzw. telefonisch zur Verfügung.
Der Bausatz wird vormontiert ausgeliefert. Vor dem Bestücken sind deshalb folgende
Arbeiten erforderlich:
Lösen der seitlichen Befestigungsschrauben und abnehmen des Gehäusedeckels
Abmontieren des Gehäusebodens
Herausnehmen der Anzeigesteuerplatine
Ausbauen des VFO-Moduls - der VFO ist mit 3 Schrauben auf Abstandsbolzen befestigt
Lösen der beiden Schrauben an der Frontplatte (rechts neben dem NF-Poti und links neben
dem "Band"-Taster.
Demontieren der drei Kippschalter an der Frontplatte
Fronteinheit vorsichtig nach oben herausnehmen
Abschrauben der Rückwand
Achtung! Bewahren Sie die Schrauben und Kleinteile sorgfältig auf, und
legen Sie die Gehäuseteile, Fronteinheit, sowie den VFO erst einmal sicher beiseite.
Bestückung der Hauptplatine
In der Bauanleitung wird die Bestückung ausführlich erläutert. Bei allen Teilen handelt es sich um
Standardbauteile. SMD sind bereits eingebaut. Widerstände und Dioden sollten mit einer Biegelehre
vorgebogen werden. Das sieht nicht nur besser aus, sondern erleichtert im Fall des Falles auch den Ausbau.
Die Filterspulen bitte unbedingt vorsichtig behandeln. Überzeugen Sie sich vor
deren Einbau am besten zweimal ob es auch die richtige ist. Verwechslungen kosten hier unter Umständen
nicht nur Zeit, sondern können beim Auslöten leicht zur Zerstörung dieser Teile führen. Die bistabilen Relais
sollten mit Präzisionsbuchsenleisten (liegen bei) gesockelt werden.
Noch ein Wort zu den Quarzen: Die Gehäuse müssen nicht extra geerdet werden. Bei unsachgemäßer
Behandlung (zu langes bzw. zu heißes Löten am Gehäuse) können Frequenzverwerfungen auftreten.
Bestückung der PA/Tiefpassplatine
Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen sind bei der Version "V" die PA und das Tiefpassfilter auf einer
gemeinsamen Platine untergebracht. Bei der Bestückung ist wie üblich eine ordentliche
Vorbereitung der Ringkernspulen und Übertrager (sauberes Verzinnen der Drahtenden) erforderlich.
Leider wird diesem Punkt regelmäßig zu wenig Beachtung geschenkt. Die Folge sind unzuverlässige
und im Extremfall "isolierende" Verbindungen der Induktivitäten mit der Platine. Die Fehlersuche
kann sich dann rasch zur Geduldsprobe entwickeln...
Die PA-Transistoren werden liegend montiert, Glimmerscheiben und Wärmeleitpaste sind
nicht notwendig. Die zwischengefügte Aluplatte gewährleistet
einen ausreichenden Wärmekontakt zum Kühlkörper.
Etwas knifflig ist das zurichten des SWR-Wandlers. Die Fotos zeigen eine Möglichkeit wie es aussehen
sollte. Bevor der Ferritring bewickelt wird, muß er innen, z.B. mit einer kleinen Rundfeile, ein wenig
entgratet werden, damit der Lackdraht nicht beschädigt wird.
Bei den T-50 Kernen (die roten und gelben) ist das nicht notwendig. Der Draht ist möglichst
straff aufzuwickeln. Die Übertrager sind vorgefertigt, hier müssen Sie nur noch die Anschlüsse
sauber verzinnen.
Die bistabilen Relais kann man, so wie bei der Hauptplatine - auf Sockel setzen, der Platz im Gerät ist
ausreichend. Von den beiliegenden Buchsenleisten werden hierzu 6er Stücke abgetrennt und ein Pin (Foto)
herausgeschnitten.
Anschließend steckt man die Buchsenleisten auf die Relais auf und lötet das ganze ein.
Wenn die Platine fertig bestückt ist, vergessen Sie bitte nicht die Verbindung zwischen PA-Ausgang und
Tiefpasseingang herzustellen. Diese Verbindung sollte als kurze RG174-Schlaufe auf der Oberseite der
Platine angebracht werden.
Die Zählerplatine
Als Frequenzanzeige ist bis Mitte 2014 der bewährte 5-stellige Zähler eingesetzt worden. Aufgrund der verwendeten
IC´s sind negative Beeinflussungen des Empfängers nicht gegeben.
Die Bestückung der Platine gestaltet sich unkompliziert. Ein Teil des Zählers (Dekoder) und natürlich die
Anzeige befindet sich auf der Frontplatine und ist bereits geprüft. Die Zählerplatine ist als voll steckbares
Modul ausgeführt, Die Verbindung mit der Frontplatine und dem VFO erfolgt über einen kleinen Kabelbaum,
die Programmierung (ZF-Voreinstellung) mit steckbaren Dioden.
Zählerfunktion und Einzelheiten zur Programmierung sind in der Bauanleitung ausführlich beschrieben. Die
Programmierung ist auf einfache Weise durchführbar. Ein Ausbau der Platine zum Programmieren ist nicht
notwendig.
Die getrennte Einstellung für 80/40 und 20 m ermöglicht außerdem eine direkte Berücksichtigung der
ZF-Filterbandbreite. Die Zeitbasis des Zählers ist abgleichfrei. Die Zählerplatine läßt sich mit einem
Jumper bei Bedarf komplett abschalten.
Weil dieser Zähler in Verbindung mit dem Siebensegment-Display nur eine Auflösung von maximal 1 kHz zulässt
und die Displays kaum noch erhältlich sind, wurde die Frequenzanzeige inzwischen auf ein GLCD umgestellt.
Die GLCD-Steuerplatine
Die Frequenzzählerplatine ist inzwischen durch die Anzeigesteuerplatine ersetzt worden. Diese stellt
quasi das Bindeglied zwischen DDS-VFO und dem GLCD dar. Als GLCD bezeichnet man grafikfähige Displays. Solche
sind inzwischen recht preiswert und in vielen Varianten erhältlich. Für die Frequenzanzeige
im QRP 99-V wurde eine Auflösung von 128 x 32 Pixel gewählt.
Das praktische an GLCD´s ist ihre universelle Verwendungsmöglichkeit, denn im Prinzip kann jedes
Pixel einzeln angesteuert werden. Auf diese Weise lassen sich, im Rahmen der verfügbaren Pixel, beliebige
Elemente darstellen. Die Ansteuerung der Matrix übernimmt ein integrierter Controller und
von außerhalb werden lediglich noch die passenden Daten benötigt.
Der Stromverbrauch ist äußerst gering und wird im wesentlichen von der Hintergrundbeleuchtung bestimmt.
Dennoch ist es nicht ganz einfach die "passenden Daten" (in diesem Fall die Frequenz) bereitzustellen.
Dazu dient der Controller welcher sich auf der Anzeigesteuerplatine befindet (siehe Foto).
Hier werden die vom VFO kommenden Daten nochmals aufbereitet bevor sie schließlich an das Display
gelangen.
Die Software des DDS-VFO erfuhr eine grundlegende Änderung, denn es handelt sich ja nicht mehr
wie bisher um eine permanente Frequenzmessung. Ein positiver Nebeneffekt dieser Methode ist die
absolut stabile Anzeige. Das für Frequenzzähler typische Pendeln der letzten Stelle(n) entfällt.
Die Programmierung (Voreinstellung) der ZF erfolgt mit drei Tastern. Der Offset läßt
sich getrennt für beide Seitenbänder im 10Hz-Raster einstellen. In der Bauanleitung ist das ganze
ausführlich beschrieben.
Weil zum Thema GLCD-Programmierung in letzter Zeit viele Anfragen an mich herangetragen wurden,
werde ich versuchen dieses Thema aus meiner Sicht in einer gesonderten Rubrik darzustellen. Wer in
diesen Bereich einsteigen möchte, benötigt neben Grundkenntnissen im Programmieren auch einige wichtige
Zusatzinfos, damit auf dem Display überhaupt etwas erscheint.
Leider wird solchen Anfängerfragen weder in den Herstellerdatenblättern (das vom ATMEGA8 hat
einige hundert Seiten...), noch in den vielen Foren im Internet ausreichend Raum gewidmet. Dabei unterscheidet
sich die Programmierung einer Matrix eigentlich nur in wenigen Punkten von der eines Standarddisplays.
Der Zusammenbau
Achtung ! Bevor mit dem Zusammenbau begonnen wird, empfiehlt es sich alle Platinen nochmals einer
gründlichen Sichtkontrolle zu unterziehen. Der Zusammenbau kann schließlich nach folgendem Schema ablaufen:
Montieren der drei Abstandsbolzen für den VFO auf der Hauptplatine
Anschrauben der beiden Gehäuseseitenteile
Montage des Gehäusebodens
Befestigen der vorbereiteten Rückwand
Montage der Fronteinheit und alles gründlich ausrichten...
Abnehmen des Gehäusebodens und anlöten der Potianschlüsse
Einbau der Kippschalter
Verdrahtung der drei Kippschalter und der Mikrofonbuchse mit der Hauptplatine
Einsetzen der VFO-Einheit
VFO-Koaxkabel an die Hauptplatine anlöten
Flachkabelsteckverbinder einsetzen
Zählerplatine bzw. Displaysteuerplatine einsetzen
Montage der Seitenteile und Einbau der Fronteinheit
Die Hauptplatine wird zunächst mit den Seitenteilen verschraubt, aber die Schrauben noch nicht fest
angezogen. Als nächstes folgt die Montage der Bodenplatte.
Anschließend wird die Hauptplatine fest verschraubt, wobei darauf zu achten ist, daß die Seitenteile
bündig an den Rändern der Bodenplatte anliegen (eventuell Schrauben der Bodenplatte wieder ein wenig
lockern). Zum Gegenhalten an den Muttern eignet sich ein Schraubenzieher oder ein flaches
Holzstäbchen (siehe Fotos).
Die Rückwand wird eingebaut und zuletzt die Fronteinheit eingesetzt. Nun muß noch die Frontplatte
über die vier M 3 Schrauben mit den Seitenteilen verbunden werden.
Masseverbindung Fronteinheit / Hauptplatine: Die Masseverbindung erfolgt über den Steckverbinder
an der Frontplatine. Zur Sicherheit ist aber noch eine weitere Masseverbindung
- direkt von der Hauptplatine an die Fronteinheit - anzuraten. Entsprechende Lötpads sind
auf den Platinen vorhanden. Die
Verbindung kann mit einfacher dünner Litze oder einem Draht erfolgen.
Wenn schließlich alles gut sitzt, wird die Bodenplatte wieder abmontiert und die entsprechenden
Potianschlüsse mit der Hauptplatine verlötet.
Natürlich gibt es noch einige Details bezüglich der Verdrahtung zu beachten, aber im großen und ganzen
hält sich der Aufwand durch die vorgefertigten Flachbandkabel sehr in Grenzen.
Die Verdrahtung der Kippschalter und Buchsen ist in der Bauanleitung beschrieben, detaillierte Skizzen
sind beigefügt.
Die nebenstehenden Fotos zeigen den vorbereiteten Kabelsatz und einen Bausatz mit fast fertig
ausgeführter Verdrahtung.
Der VFO ist hier noch ohne Abschirmung weil es sich um ein Testgerät handelt.
Wie immer gilt den Koaxkabelverbindungen mit RG 174 besonderes Augenmerk. Wie man diese ordentlich
vorbereiten kann ist beispielsweise hier zu sehen.
PSK31 und andere Digimodes
Mit dem QRP 99-V ist es ohne weiteres möglich PSK-31, PSK-63, SSTV und ähnliche Betriebsarten
zu tätigen. zur Verbesserung der Frequenzstabilität des VFO´s kann man z.B. eine DAFC einsetzen. Der
VFO ist dafür vorbereitet. Bei Geräten die ab Anfang 2014 ausgeliefert werden ist standardmäßig der DDS-VFO eingebaut. Das leidige
Problem mit der Frequenzdrift ist damit eliminiert.
PSK ist bereits mit relativ geringem Aufwand möglich, dennoch sollte man hier nicht an der falschen
Stelle sparen. Die Verbindung Transceiver/Computer muß unbedingt galvanisch getrennt werden! Am einfachsten
kann man das mit NF-Übertragern machen. Die PTT-Steuerung erfolgt entweder über eine VOX - siehe
Schaltung - oder die COM-Schnittstelle des PC.
Welche Software benutzt wird ist prinzipiell unerheblich. Für den Einstieg empfiehlt sich z.B. "DigiPan".
Es ist kostenlos und man kann sich damit gut in die Materie einarbeiten.
Was benötigt man an Hardware um mit PSK QRV zu sein? Eigentlich nur einen geeigneten Adapter, für gewöhnlich als MODEM bezeichnet, und zwei
Verbindungskabel zur Soundkarte des Computers. Ein von mir entwickeltes einfaches Modem ist inzwischen
- auch mit Gehäuse - als Bausatz verfügbar.
Der Anschluß an den Transceiver erfolgt sowohl beim MINI, als auch beim QRP99-IV und V über die
6-polige Mikrofonbuchse. Einmal abgeglichen ist der Betrieb denkbar einfach. Die Schaltung ist so gestaltet
dass das RX-Signal vor dem NF-Poti abgegriffen wird.
Den NF-Regler kann man daher gegebenenfalls zurückdrehen und sich mehr dem Bildschirm widmen - das schont
ungemein die Nerven... Außerdem hat sich gezeigt, dass das Notch-Filter bei Störträgern sehr
hilfreich ist. Die eingestellte Notch-Frequenz ist im Wasserfalldiagramm gut erkennbar.
Damit das Signal möglichst sauber abgestrahlt wird, darf man die PA nicht übersteuern. PSK und Co. zählen
zu den Low-Power Betriebsarten.
externer VFO
Die Konstruktion des QRP 99-V ist so ausgelegt, daß ohne viel Aufwand der Anschluß eines externen
VFO´s (z.B. für Split-Betrieb) möglich ist. Das HF-Signal wird dann einfach an den betreffenden Anschlußpunkt
gelegt. Auf der Platine ist dieser Punkt mit "VFO" bezeichnet. Über eine der freien Cinch-Buchsen an der
Rückwand kann man das externe Signal einspeisen. Der Pegel muß ca. 300 bis 400 mV (an 1 KOhm) betragen.
Nachrüsten einer Displaybeleuchtung (für ältere Modelle)
Die Beleuchtung kann mit einer Leuchtfläche, einzelnen LED´s oder Miniaturlämpchen erfolgen.
Die Anordnung erfolgt am günstigsten zwischen Display und Platine. Einzelne LED´s lassen sich aber auch
seitlich platzieren.
Besonders gleichmäßig wird die Beleuchtuung beim Einsatz von LED-basierten Leuchtflächen, wie sie z.B. auch
als Hintergrundbeleuchtung für Matrixdisplays verwendet werden. Die Frontplatine ist für den Einbau
solcher Leuchtflächen bereits vorbereitet.
Allerdings müssen diese zunächst noch etwas angepasst werden.
Dazu gehört das Abschleifen der obereren Kante - zwecks Verringerung der Höhe - um ca. 1 mm. Dann sind noch
Anschlußlitzen anzubringen (siehe nebenstehende Fotos) und ein passender Vorwiderstand (Rv) in die
Frontplatine einzufügen.
Die Leuchtfläche wird anschließend hinter das Display geschoben, mit etwas Heißkleber fixiert und die
Anschlußlitzen mit den Lötpads "LED-GND" und "LED +" verbunden. Als Vorwiderstände
sind für Blau und orange ca. 270 Ohm und bei grün und rot 390 Ohm ausreichend.
DDS-VFO
Der DDS-VFO ist von der Bauform (Platine) her speziell für den QRP 99-V entwickelt worden. Das
Kernstück bildet ein AD9835, der mit 50 MHz getaktet wird. Die Ansteuerung übernimmt ein ATMEGA.
Alle Anschlüsse wurden wie gewohnt beibehalten, zusätzlich ist noch ein fünfpoliger Stecker vorhanden.
Über diesen wird der Drehgeber, die Schrittweitentaste und das RIT-Poti angeschlossen.
Die Abstimmung der RIT geschieht wie bisher mit dem Poti, die Schrittweitenänderung erfolgt mit
einem Taster - z.B. Drucktastenfunktion des Drehencoders. Die Länge des Tastendruckes bestimmt darüber
ob die Schrittweite vergrößert oder verkleinert wird.
Beispiel: 1 x kurz drücken = Schrittweite einen Schritt hoch und längerer Tastendruck (ca. 2 s) einen
Schritt zurück. Das ganze wird von einem kurzen Quittungston (mit Jumper abschaltbar) begleitet.
Der Austausch ist ohne irgendwelche Nachgleicharbeiten durchführbar, lediglich auf der Frontplatine
sind bei Geräten die bis Ende August 2013 ausgeliefert wurden geringfügige Änderungen erforderlich.
Encoder mit optischer Abtastung
Der Encoder liefert 64 Impulse pro Umdrehung (2 Kanäle; Quadratursignal). Zusätzlich ist noch
eine Tasterfunktion (Schließer) vorhanden, die für die Umschaltung der Schrittweite genutzt
werden kann.
Die Drehrichtungserkennung wird mit einem 4013 realisiert. Vom Encoder kommende Rechteckimpulse
gelangen zeitlich versetzt an die beiden Eingänge des 4013.
Je nachdem in welche Richtung man dreht, wird zuerst Pin 9 oder Pin 11 angesteuert.
Der jeweils andere Eingang wird dann solange ignoriert bis die Drehrichtung wechselt.
Am Ausgang (Pin 13) erscheint - abhängig von der Drehrichtung - entweder H oder L-Pegel.
Die weitere Auswertung übernimmt der AVR.
Die Abtastung erfolgt im übrigen völlig verschleißfrei, nichtrastend und sehr exakt. Selbst
bei einer schnellen Betätigung des Drehknopfes werden alle Impulse - im
Gegensatz zu mechanischen Encodern - sauber verarbeitet.
Der Anschluß erfolgt über einen fünfpoligen Flachstecker (siehe Fotos). Bausätze die ab Ende
Oktober 2013 ausgeliefert wurden sind bereits mit diesem System ausgestattet.
Abgleich der BFO-Frequenz
In der Bauanleitung ist bereits einiges zu diesem Thema enthalten, trotzdem möchte ich hier noch
einmal eine kurze Zusammenfassung geben.
Der richtige Abgleich der BFO-Frequenz ist zum einen für die Trägerunterdrückung und zum anderen für
die Modulationsqualität sehr wichtig.
Zumindest was die Tonhöhe der Modulation angeht gilt: So wie man Stationen empfängt, wird man auch selbst
wahrgenommen.
Variante 1 - Abgleich nach Gehör:
Auf dem 80 oder 40 m Band eine gut verständliche SSB-Station auswählen.
Den BFO mit C 75 so abgleichen dass eine normale Verständlichkeit (nicht zu hoch und nicht zu tief)
gewährleistet ist.
Den VFO soweit verstellen dass möglichst nur noch das Antennenrauschen wahrnehmbar ist. Wer die
Möglichkeit hat, kann auch einen Rauschgenerator am Antenneneingang anschließen.
Auf das andere Seitenband umschalten. Das Rauschen muß nun etwa die gleiche Tonhöhe aufweisen, falls
nicht wird mit C 77 nachgeglichen.
Unter Umständen muß man ein paar mal hin und her schalten um das richtige Maß herauszufinden.
Variante 2 - Abgleich anhand der Filtermittenfrequenz:
Um die Filtermittenfrequenz feststellen zu können, muss das Rauschen auf 40m und 20m etwa die
gleiche Tonhöhe aufweisen. Die absolute Höhe ist dabei nicht so entscheidend. Erfahrungsgemäß eignet
sich für diese Methode ein höheres Rauschen besser weil man die Bänder so
leichter vergleichen kann.
Der Abgleich erfolgt wechselseitig mit C75 und C 77, die Betriebsart ist
SSB - nicht SSB-Invers!
Anschließend wird die BFO-Frequenz auf beiden Bändern gemessen. Messpunkt "M1" bietet sich
hierfür an. Die Frequenzen werden auf 10 oder 100 Hz gerundet und die Differenz gebildet.
Beispiel: Die BFO-Frequenzen betragen 9,013.5 und 9,011.0 MHz - das ergibt eine Differenz von 2,5 kHz.
Dieser Wert wird halbiert - im Beispiel erhält man 1,25 kHz - und zur kleineren
BFO-Frequenz addiert. Das Ergebnis - 9,012.25 MHz - ist die Filtermittenfrequenz.
Wer sich im ersten Anlauf nicht ganz sicher ist, kann das Verfahren auch mehrfach wiederholen.
Steht die Mittenfrequenz fest, gleicht man den BFO so nach, dass ein Frequenzabstand
von jeweils 1,75 bis 1,8 kHz zur Filtermittenfrequenz gewährleistet ist.
In unserem Beispiel würden sich also die BFO-Frequenzen 9,014 MHz und 9,0105 MHz ergeben.
Die Modulationsqualität wird natürlich auch vom verwendeten Mikrofon und der Aussteuerung
des Mikrofonverstärkers bestimmt. Häufig wird der Trimmer RP1 zu weit aufgedreht, was dann zur
Übersteuerung führt. Weil die Sprachgewohnheiten naturgemäß sehr unterschiedlich sind, hilft
in diesem Fall nur ausprobieren.
Achtung! Beim Einsatz des Monolithischen 9 MHz-Filters 9MXF24 beträgt die Mittenfrequenz stets 9 MHz und
die Seitenbandablage jeweils 1,5 kHz.
Prüfen der eigenen Aussendungen mit WEB-SDR
Die meisten Funkamateure haben sicher Zugang zu schnellem Internet. Damit ist es möglich geworden,
eigene Ausendungen auch ohne manuelle Gegenstation zu überprüfen.
Die Lösung lautet: WEB-SDR
Inzwischen gibt es jede Menge Geräte die permanent online sind und deren Benutzeroberfläche
vom User über das Internet per Mausklick gesteuert werden kann. Meistens ist dafür noch nicht einmal eine
Registrierung notwendig.
Infolge der dezentralen weltweiten Verteilung ist es möglich geworden nicht nur die eigene Reichweite zu testen,
sondern auch die Qualität der Aussendungen.
Voraussetzung ist allerdings, dass bei der Gegenstation ein ausreichend starkes Signal erzeugt wird.
Doch selbst wenn das nicht der Fall ist, kann man auf diese Weise eigene Antennen, Anpassgeräte etc. überprüfen
und gegebenenfalls optimieren.
Es sollte aber bei solchen Experimenten selbstverständlich sein das Rufzeichen ab und an zu nennen.
Man weiß ja nicht wer so alles mithört...
Spektrogramme der Filterdurchlasskurve
Die nachfolgenden Fotos (von links nach rechts Bild 1 - 6) sollen einen kleinen Eindruck von der
Leistungsfähigkeit des 9 MHz Ladder-Filters vermitteln.
In Bild 1 und 2 sind Wasserfalldiagramme zu sehen auf denen die Wirkung des Notch-Filters im
Durchlassbereich gut erkennbar ist.
Der dunkle Streifen in der Mitte entspricht dem schmalen ausgeblendeten NF-Frequenzbereich.
Dieser lässt sich - je nach Stellung des Potis - bei Bedarf auch komplett aus dem Durchlassbereich
verschieben. Das kann z.B. der Fall sein wenn man PSK oder SSTV machen möchte.
In Bild 2 ist eine solche Variation der Notch-Frequenz angedeutet.
Im 3D-Spektrogramm von Bild 3 ist die Wirkung des Notch Filters noch etwas eindrucksvoller
sichtbar. Aufgenommen wurde dieses Bild im 80m-Band.
Vergleicht man dieses Bild mit dem folgenden - es ist im 20m-Band aufgenommen - wird man bei
genauen Hinsehen bemerken dass die Filterflanken einen leicht unterschiedlichen Winkel aufweisen.
Dieser Effekt ist auf eine Eigenart von Ladder-Filtern zurückzuführen.
In nächsten Bild ist die Wirkung des Peak-Filters dargestellt und ganz rechts schließlich Notch
und Peak im direkten Vergleich.
Die Spektrogramme wurden mit "Spectrum-Lab" in Verbindung mit einem einfachen Rauschgenerator
aufgenommen. Übrigens: Wer sich etwas in die Materie eingearbeitet hat, kann mit diesen einfachen
Hilfsmitteln den QRP 99-V oder auch andere ähnliche Projekte gut abgleichen.
Anpassung der Anzeigesteuerung an die Filtermittenfrequenz
Damit die angezeigte Frequenz auch der tatsächlichen entspricht ist es notwendig die sogenannte ZF-Ablage
einzugeben. Eigentlich handelt es sich hierbei um einen Frequenz(anzeige)versatz der von der
ZF-Filterbandbreite und natürlich der verwendeten ZF abhängt.
Bevor man sich ans Werk macht, muss man diesen Versatz (nachfolgend als Offset bezeichnet) ermitteln.
Eine recht gute Orientierung bietet die BFO-Frequenz. Eine andere Möglichkeit ist der Vergleich
mit einer SSB-Station die auf einer bekannten Frequenz sendet.
Die Eingabe erfolgt mit drei Tastern und ist beliebig oft durchführbar. Mit einer etwas längeren
Betätigung (ca. 3 bis 4 s) von "SET/POS" wird der Programmiermodus aufgerufen.
Nach loslassen zeigt das Display "00.000.00" an und die rechte Null blinkt. Mit kurzem Drücken von SET/POS
lassen sich nun die Stellen der Reihe nach durchschalten, wobei die jeweils angewählte Stelle blinkt.
Die gewünschte Ziffer kann man durch Druck auf SELECT anwählen und zum Schluss wird das ganze
mittels MEM abgespeichert.
Hier ein Beispiel unter Einbeziehung der BFO-Frequenz - nehmen wir an es sind 9,011,20 MHz.
Taster SET/POS ca. 3 s drücken - es erscheint 00,000,00 und die rechte Null blinkt
SET/POS kurz betätigen, die zweite Stelle von rechts (100 Hz-Stelle) blinkt
mit Taster SELECT eine "2" eingeben
mit SET/POS nächste Stelle anwählen
mit SELECT eine "1" eingeben
...usw...
Ist die Frequenz komplett eingegeben, muss 09,011,20 zu sehen sein.
Wichtig! Jetzt noch eine Stelle weiterschalten damit die linke Null blinkt.
Nun wird "MEM" ca. 1 s betätigt und der Offset ist damit gespeichert.
Das ganze wird übrigens erst nach einem kurzen Ausschalten des Transceivers wirksam. Sollte während des
Programmiervorganges versehentlich etwas durcheinander geraten, schalten Sie den Transceiver
einfach kurz aus und beginnen dann wieder von vorn.
Der Offset ist auf 80 und 40 m gleich - es genügt also ihn entweder auf dem 80 oder 40 m Band abzuspeichern.
Möchte man den Offset ändern, muß man immer den kompletten Wert eingeben. Die gespeicherte
Frequenz läßt sich z.B. überprüfen indem man auf der Anzeigesteuerung den Jumper 1 zieht (Transceiver vorher
kurz ausschalten).
In diesem Fall wird die Datenverbindung zum VFO unterbrochen und nur der eingespeicherte Wert angezeigt. Es ist
sinnvoll sich die beiden Werte zu notieren.
Damit man sie im Fall des Falles nicht ewig suchen muss, kann man z.B. an der Innenseite des Gehäusedeckels
einen Aufkleber anbringen.
Einbau des Quarzfilters 9MXF24
Mit Hilfe einer kleinen Zusatzplatine ist es möglich die an sich guten Eigenschaften des QRP 99-V noch
einmal deutlich zu verbessern. Das im QRP 99-V serienmäßig eingesetzte Ladder-Filter wird hierbei durch
ein kommerziell gefertigtes 9 MHz-Filter ersetzt.
In der Praxis bedeutet das vor allem eine verbesserte Weitabselektion, geringere Bandbreite, eine exakt
definierte Mittenfrequenz sowie eine bessere Unterdrückung des Restträgers.
Kurzbeschreibung
Im wesentlichen enthält die Platine einen externen BFO und das Quarzfilter. Der BFO erzeugt je nach Band
und Betriebsart die erforderliche BFO-Frequenz. Das Quarzfilter (ein 9MXF24D) wird zusammen mit
einigen Bauteilen die der Anpassung dienen in den ZF-Signalweg anstelle des bisherigen
Ladder-Filters eingeschleift.
Der BFO entspricht von der Funktion her dem BFO 1 im QRP 99-V. Die Quarze sind für SSB (9.0015 MHz) und CW
(9.000 MHz) vorgesehen und werden elektronisch umgeschaltet.
Die Schaltung wird über ein MOS-Relais in
Verbindung mit einem 78L09 mit Strom versorgt.
Änderungen im QRP 99-V
Die Hauptplatine des QRP 99-V ist für den Einbau dieser Zusatzplatine bereits mechanisch vorbereitet.
BFO 1 wird von der übrigen Schaltung getrennt und der Quarz im BFO 2 durch einen 8,9985 MHz Quarz ersetzt.
Des weiteren sind einige kleinere Modifikationen an der Hauptplatine vorzunehmen. In der zum Bausatz
mitgelieferten Anleitung ist der Umbau detailliert beschrieben.
Die Fotos zeigen einige Schritte der erforderlichen Modifikationen. Nach dem Einbau der Platine
und dem Frequenzabgleich der BFO-Quarze ist der Transceiver wieder voll betriebsbereit.
Anfang 2019 ist die Platine überarbeitet worden. Das betrifft insbesondere den Bereich der Umschaltlogik.
Durch eine Pegelanpassung ist es nun möglich auch andere Umschaltspannungen bei CW zu verwenden.
Steckverbinder und Verkabelung
Die fest mit der Verkabelung verbundenen Steckverbinder sind in zwei Ausführungen vorhanden.
Zum einen als sechs- und zehnpolige zweireihige Flachstecker (schwarz) und als zwei bis fünfpolige
einreihige in weiss.
Die weissen Verbinder sitzen mitunter etwas straff. Das gibt zwar einen ausgezeichnten Kontakt,
doch bei der Montage bzw. Demontage ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Am einfachsten lässt sich die Demontage mit einem kleinen Schraubendreher als Hilfsmittel bewerkstelligen.
Der Stecker wird vorsichtig gelöst und die Rastung mit dem Schraubendreher(chen) "überwunden".
An und für sich ist das ganze unkompliziert, aber es gibt eine Steckverbindung die ein wenig kritisch ist.
Das betrifft die fünfpolige an der Drehgeberplatine. Die kleine Platine ist mit Heißkleber fest am
Drehgebergehäuse angebracht und hält somit einiges aus. Trotzdem: Wird hier zu stark gezogen
bzw. gedrückt, kann sich die Platine lösen. Also Vorsicht an dieser Stelle.