Zusammenbau des Transceivers QRP-99 V


Der QRP 99-V stellt eine komplette Überarbeitung der bekannten 99er Serie dar, wobei der Zusammenbau u.a. durch den Einsatz professionell gefertigter Platinen wesentlich erleichtert worden ist. Die Platinen sind mit Lötstopp und Bestückungsaufdruck versehen, sowie durchkontaktiert. Mit Fotos und speziellen Hinweisen soll an dieser Stelle auf häufig auftretende Fragen zu Konstruktionsdetails eingegangen werden.

Unter diesem Link hat OM Matthias zwei Videos zum Aufbau und zur Inbetriebnahme veröffentlicht. Ebenfalls sehr sehenswert ist diese mehrteilige Serie die von OM Martin gestaltet worden ist.

Für weitere Fragen bzw. Hinweise stehe ich gern per E-Mail bzw. telefonisch zur Verfügung.

Preis und technische Details

- diese Seite wurde zuletzt am 16.10.2021 aktualisiert -



Vorbereitung zur Bestückung

Der Bausatz wird vormontiert ausgeliefert. Vor dem Bestücken sind deshalb folgende Arbeiten erforderlich:

QRP-99V-01

Achtung! Bewahren Sie die Schrauben und Kleinteile sorgfältig auf, und legen Sie die Gehäuseteile, Fronteinheit, sowie den VFO erst einmal sicher beiseite.

Bestückung der Hauptplatine

Hauptplatine QRP 99-V, bestückt In der Bauanleitung wird die Bestückung ausführlich erläutert. Bei allen Teilen handelt es sich um Standardbauteile. SMD sind bereits eingebaut. Widerstände und Dioden sollten mit einer Biegelehre vorgebogen werden. Das sieht nicht nur besser aus, sondern erleichtert im Fall des Falles auch den Ausbau.

Die Filterspulen bitte unbedingt vorsichtig behandeln. Überzeugen Sie sich vor deren Einbau am besten zweimal ob es auch die richtige ist. Verwechslungen kosten hier unter Umständen nicht nur Zeit, sondern können beim Auslöten leicht zur Zerstörung dieser Teile führen. Die bistabilen Relais sollten mit Präzisionsbuchsenleisten (liegen bei) gesockelt werden.

Noch ein Wort zu den Quarzen: Die Gehäuse müssen nicht extra geerdet werden. Bei unsachgemäßer Behandlung (zu langes bzw. zu heißes Löten am Gehäuse) können Frequenzverwerfungen auftreten.

Bestückung der PA/Tiefpassplatine

PA/TP-Platine QRP 99-V, bestückt Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen sind bei der Version "V" die PA und das Tiefpassfilter auf einer gemeinsamen Platine untergebracht. Bei der Bestückung ist wie üblich eine ordentliche Vorbereitung der Ringkernspulen und Übertrager (sauberes Verzinnen der Drahtenden) erforderlich.

Leider wird diesem Punkt regelmäßig zu wenig Beachtung geschenkt. Die Folge sind unzuverlässige und im Extremfall "isolierende" Verbindungen der Induktivitäten mit der Platine. Die Fehlersuche kann sich dann rasch zur Geduldsprobe entwickeln...

Die PA-Transistoren werden liegend montiert, Glimmerscheiben und Wärmeleitpaste sind nicht notwendig. Die zwischengefügte Aluplatte gewährleistet einen ausreichenden Wärmekontakt zum Kühlkörper.
Etwas knifflig ist das zurichten des SWR-Wandlers. Die Fotos zeigen eine Möglichkeit wie es aussehen sollte. Bevor der Ferritring bewickelt wird, muß er innen, z.B. mit einer kleinen Rundfeile, ein wenig entgratet werden, damit der Lackdraht nicht beschädigt wird. Bei den T-50 Kernen (die roten und gelben) ist das nicht notwendig. Der Draht ist möglichst straff aufzuwickeln. Die Übertrager sind vorgefertigt, hier müssen Sie nur noch die Anschlüsse sauber verzinnen.

PA/TP-Platine SWV-Wandler PA/TP-Platine SWV-Wandler PA bistabile Relais Die bistabilen Relais kann man, so wie bei der Hauptplatine - auf Sockel setzen, der Platz im Gerät ist ausreichend. Von den beiliegenden Buchsenleisten werden hierzu 6er Stücke abgetrennt und ein Pin (Foto) herausgeschnitten. Anschließend steckt man die Buchsenleisten auf die Relais auf und lötet das ganze ein.

Wenn die Platine fertig bestückt ist, vergessen Sie bitte nicht die Verbindung zwischen PA-Ausgang und Tiefpasseingang herzustellen. Diese Verbindung sollte als kurze RG174-Schlaufe auf der Oberseite der Platine angebracht werden.

Die Zählerplatine

Zählerplatine Als Frequenzanzeige ist bis Mitte 2014 der bewährte 5-stellige Zähler eingesetzt worden. Aufgrund der verwendeten IC´s sind negative Beeinflussungen des Empfängers nicht gegeben.
Die Bestückung der Platine gestaltet sich unkompliziert. Ein Teil des Zählers (Dekoder) und natürlich die Anzeige befindet sich auf der Frontplatine und ist bereits geprüft. Die Zählerplatine ist als voll steckbares Modul ausgeführt, Die Verbindung mit der Frontplatine und dem VFO erfolgt über einen kleinen Kabelbaum, die Programmierung (ZF-Voreinstellung) mit steckbaren Dioden.

Zählerfunktion und Einzelheiten zur Programmierung sind in der Bauanleitung ausführlich beschrieben. Die Programmierung ist auf einfache Weise durchführbar. Ein Ausbau der Platine zum Programmieren ist nicht notwendig.

Die getrennte Einstellung für 80/40 und 20 m ermöglicht außerdem eine direkte Berücksichtigung der ZF-Filterbandbreite. Die Zeitbasis des Zählers ist abgleichfrei. Die Zählerplatine läßt sich mit einem Jumper bei Bedarf komplett abschalten.

Weil dieser Zähler in Verbindung mit dem Siebensegment-Display nur eine Auflösung von maximal 1 kHz zulässt und die Displays kaum noch erhältlich sind, wurde die Frequenzanzeige inzwischen auf ein GLCD umgestellt.

Die GLCD-Steuerplatine

Die Frequenzzählerplatine ist inzwischen durch die Anzeigesteuerplatine ersetzt worden. Diese stellt quasi das Bindeglied zwischen DDS-VFO und dem GLCD dar. Als GLCD bezeichnet man grafikfähige Displays. Solche sind inzwischen recht preiswert und in vielen Varianten erhältlich. Für die Frequenzanzeige im QRP 99-V wurde eine Auflösung von 128 x 32 Pixel gewählt.
Zählerplatine Das praktische an GLCD´s ist ihre universelle Verwendungsmöglichkeit, denn im Prinzip kann jedes Pixel einzeln angesteuert werden. Auf diese Weise lassen sich, im Rahmen der verfügbaren Pixel, beliebige Elemente darstellen. Die Ansteuerung der Matrix übernimmt ein integrierter Controller und von außerhalb werden lediglich noch die passenden Daten benötigt.

Der Stromverbrauch ist äußerst gering und wird im wesentlichen von der Hintergrundbeleuchtung bestimmt. Dennoch ist es nicht ganz einfach die "passenden Daten" (in diesem Fall die Frequenz) bereitzustellen.
Dazu dient der Controller welcher sich auf der Anzeigesteuerplatine befindet (siehe Foto). Hier werden die vom VFO kommenden Daten nochmals aufbereitet bevor sie schließlich an das Display gelangen.

Die Software des DDS-VFO erfuhr eine grundlegende Änderung, denn es handelt sich ja nicht mehr wie bisher um eine permanente Frequenzmessung. Ein positiver Nebeneffekt dieser Methode ist die absolut stabile Anzeige. Das für Frequenzzähler typische Pendeln der letzten Stelle(n) entfällt.

Die Programmierung (Voreinstellung) der ZF erfolgt mit drei Tastern. Der Offset läßt sich getrennt für beide Seitenbänder im 10Hz-Raster einstellen. In der Bauanleitung ist das ganze ausführlich beschrieben.

Weil zum Thema GLCD-Programmierung in letzter Zeit viele Anfragen an mich herangetragen wurden, werde ich versuchen dieses Thema aus meiner Sicht in einer gesonderten Rubrik darzustellen. Wer in diesen Bereich einsteigen möchte, benötigt neben Grundkenntnissen im Programmieren auch einige wichtige Zusatzinfos, damit auf dem Display überhaupt etwas erscheint.
Leider wird solchen Anfängerfragen weder in den Herstellerdatenblättern (das vom ATMEGA8 hat einige hundert Seiten...), noch in den vielen Foren im Internet ausreichend Raum gewidmet. Dabei unterscheidet sich die Programmierung einer Matrix eigentlich nur in wenigen Punkten von der eines Standarddisplays.

Der Zusammenbau

Achtung ! Bevor mit dem Zusammenbau begonnen wird, empfiehlt es sich alle Platinen nochmals einer gründlichen Sichtkontrolle zu unterziehen. Der Zusammenbau kann schließlich nach folgendem Schema ablaufen:

Montage der Seitenteile und Einbau der Fronteinheit

Die Hauptplatine wird zunächst mit den Seitenteilen verschraubt, aber die Schrauben noch nicht fest angezogen. Als nächstes folgt die Montage der Bodenplatte. HPL-Befestigung HPL-Befestigung Anschließend wird die Hauptplatine fest verschraubt, wobei darauf zu achten ist, daß die Seitenteile bündig an den Rändern der Bodenplatte anliegen (eventuell Schrauben der Bodenplatte wieder ein wenig lockern). Zum Gegenhalten an den Muttern eignet sich ein Schraubenzieher oder ein flaches Holzstäbchen (siehe Fotos).

Die Rückwand wird eingebaut und zuletzt die Fronteinheit eingesetzt. Nun muß noch die Frontplatte über die vier M 3 Schrauben mit den Seitenteilen verbunden werden.
Masseverbindung Fronteinheit / Hauptplatine: Die Masseverbindung erfolgt über den Steckverbinder an der Frontplatine. Zur Sicherheit ist aber noch eine weitere Masseverbindung - direkt von der Hauptplatine an die Fronteinheit - anzuraten. Entsprechende Lötpads sind auf den Platinen vorhanden. Die Verbindung kann mit einfacher dünner Litze oder einem Draht erfolgen.
Wenn schließlich alles gut sitzt, wird die Bodenplatte wieder abmontiert und die entsprechenden Potianschlüsse mit der Hauptplatine verlötet.

Draufsicht Verkabelung Draufsicht Verkabelung Kabelsatz Natürlich gibt es noch einige Details bezüglich der Verdrahtung zu beachten, aber im großen und ganzen hält sich der Aufwand durch die vorgefertigten Flachbandkabel sehr in Grenzen.
Die Verdrahtung der Kippschalter und Buchsen ist in der Bauanleitung beschrieben, detaillierte Skizzen sind beigefügt.
Die nebenstehenden Fotos zeigen den vorbereiteten Kabelsatz und einen Bausatz mit fast fertig ausgeführter Verdrahtung. Der VFO ist hier noch ohne Abschirmung weil es sich um ein Testgerät handelt. Wie immer gilt den Koaxkabelverbindungen mit RG 174 besonderes Augenmerk. Wie man diese ordentlich vorbereiten kann ist beispielsweise hier zu sehen.

PSK31 und andere Digimodes

Mit dem QRP 99-V ist es ohne weiteres möglich PSK-31, PSK-63, SSTV und ähnliche Betriebsarten zu tätigen. zur Verbesserung der Frequenzstabilität des VFO´s kann man z.B. eine DAFC einsetzen. Der VFO ist dafür vorbereitet.
Bei Geräten die ab Anfang 2014 ausgeliefert werden ist standardmäßig der DDS-VFO eingebaut. Das leidige Problem mit der Frequenzdrift ist damit eliminiert.

PSK ist bereits mit relativ geringem Aufwand möglich, dennoch sollte man hier nicht an der falschen Stelle sparen. Die Verbindung Transceiver/Computer muß unbedingt galvanisch getrennt werden! Am einfachsten kann man das mit NF-Übertragern machen. Die PTT-Steuerung erfolgt entweder über eine VOX - siehe Schaltung - oder die COM-Schnittstelle des PC.
Welche Software benutzt wird ist prinzipiell unerheblich. Für den Einstieg empfiehlt sich z.B. "DigiPan". Es ist kostenlos und man kann sich damit gut in die Materie einarbeiten.

Was benötigt man an Hardware um mit PSK QRV zu sein? Eigentlich nur einen geeigneten Adapter, für gewöhnlich als MODEM bezeichnet, und zwei Verbindungskabel zur Soundkarte des Computers. Ein von mir entwickeltes einfaches Modem ist inzwischen - auch mit Gehäuse - als Bausatz verfügbar.
Der Anschluß an den Transceiver erfolgt sowohl beim MINI, als auch beim QRP99-IV und V über die 6-polige Mikrofonbuchse. Einmal abgeglichen ist der Betrieb denkbar einfach. Die Schaltung ist so gestaltet dass das RX-Signal vor dem NF-Poti abgegriffen wird.
Den NF-Regler kann man daher gegebenenfalls zurückdrehen und sich mehr dem Bildschirm widmen - das schont ungemein die Nerven... Außerdem hat sich gezeigt, dass das Notch-Filter bei Störträgern sehr hilfreich ist. Die eingestellte Notch-Frequenz ist im Wasserfalldiagramm gut erkennbar.
Damit das Signal möglichst sauber abgestrahlt wird, darf man die PA nicht übersteuern. PSK und Co. zählen zu den Low-Power Betriebsarten.

externer VFO

Die Konstruktion des QRP 99-V ist so ausgelegt, daß ohne viel Aufwand der Anschluß eines externen VFO´s (z.B. für Split-Betrieb) möglich ist. Das HF-Signal wird dann einfach an den betreffenden Anschlußpunkt gelegt. Auf der Platine ist dieser Punkt mit "VFO" bezeichnet. Über eine der freien Cinch-Buchsen an der Rückwand kann man das externe Signal einspeisen. Der Pegel muß ca. 300 bis 400 mV (an 1 KOhm) betragen.

Nachrüsten einer Displaybeleuchtung (für ältere Modelle)

Display Verdrahtung Display Anschlüsse

Die Beleuchtung kann mit einer Leuchtfläche, einzelnen LED´s oder Miniaturlämpchen erfolgen. Die Anordnung erfolgt am günstigsten zwischen Display und Platine. Einzelne LED´s lassen sich aber auch seitlich platzieren.

Besonders gleichmäßig wird die Beleuchtuung beim Einsatz von LED-basierten Leuchtflächen, wie sie z.B. auch als Hintergrundbeleuchtung für Matrixdisplays verwendet werden. Die Frontplatine ist für den Einbau solcher Leuchtflächen bereits vorbereitet. Allerdings müssen diese zunächst noch etwas angepasst werden.

Dazu gehört das Abschleifen der obereren Kante - zwecks Verringerung der Höhe - um ca. 1 mm. Dann sind noch Anschlußlitzen anzubringen (siehe nebenstehende Fotos) und ein passender Vorwiderstand (Rv) in die Frontplatine einzufügen.

Die Leuchtfläche wird anschließend hinter das Display geschoben, mit etwas Heißkleber fixiert und die Anschlußlitzen mit den Lötpads "LED-GND" und "LED +" verbunden. Als Vorwiderstände sind für Blau und orange ca. 270 Ohm und bei grün und rot 390 Ohm ausreichend.

DDS-VFO

Display Verdrahtung Display Verdrahtung Display Verdrahtung Der DDS-VFO ist von der Bauform (Platine) her speziell für den QRP 99-V entwickelt worden. Das Kernstück bildet ein AD9835, der mit 50 MHz getaktet wird. Die Ansteuerung übernimmt ein ATMEGA.
Alle Anschlüsse wurden wie gewohnt beibehalten, zusätzlich ist noch ein fünfpoliger Stecker vorhanden. Über diesen wird der Drehgeber, die Schrittweitentaste und das RIT-Poti angeschlossen.
Die Abstimmung der RIT geschieht wie bisher mit dem Poti, die Schrittweitenänderung erfolgt mit einem Taster - z.B. Drucktastenfunktion des Drehencoders. Die Länge des Tastendruckes bestimmt darüber ob die Schrittweite vergrößert oder verkleinert wird.
Beispiel: 1 x kurz drücken = Schrittweite einen Schritt hoch und längerer Tastendruck (ca. 2 s) einen Schritt zurück. Das ganze wird von einem kurzen Quittungston (mit Jumper abschaltbar) begleitet.

Der Austausch ist ohne irgendwelche Nachgleicharbeiten durchführbar, lediglich auf der Frontplatine sind bei Geräten die bis Ende August 2013 ausgeliefert wurden geringfügige Änderungen erforderlich.

Encoder mit optischer Abtastung

Display Verdrahtung Display Verdrahtung Display Verdrahtung Der Encoder liefert 64 Impulse pro Umdrehung (2 Kanäle; Quadratursignal). Zusätzlich ist noch eine Tasterfunktion (Schließer) vorhanden, die für die Umschaltung der Schrittweite genutzt werden kann.

Die Drehrichtungserkennung wird mit einem 4013 realisiert. Vom Encoder kommende Rechteckimpulse gelangen zeitlich versetzt an die beiden Eingänge des 4013. Je nachdem in welche Richtung man dreht, wird zuerst Pin 9 oder Pin 11 angesteuert. Der jeweils andere Eingang wird dann solange ignoriert bis die Drehrichtung wechselt. Am Ausgang (Pin 13) erscheint - abhängig von der Drehrichtung - entweder H oder L-Pegel. Die weitere Auswertung übernimmt der AVR.
Die Abtastung erfolgt im übrigen völlig verschleißfrei, nichtrastend und sehr exakt. Selbst bei einer schnellen Betätigung des Drehknopfes werden alle Impulse - im Gegensatz zu mechanischen Encodern - sauber verarbeitet.

Der Anschluß erfolgt über einen fünfpoligen Flachstecker (siehe Fotos). Bausätze die ab Ende Oktober 2013 ausgeliefert wurden sind bereits mit diesem System ausgestattet.

Abgleich der BFO-Frequenz

In der Bauanleitung ist bereits einiges zu diesem Thema enthalten, trotzdem möchte ich hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung geben.

Der richtige Abgleich der BFO-Frequenz ist zum einen für die Trägerunterdrückung und zum anderen für die Modulationsqualität sehr wichtig. Zumindest was die Tonhöhe der Modulation angeht gilt: So wie man Stationen empfängt, wird man auch selbst wahrgenommen.

Variante 1 - Abgleich nach Gehör:

Variante 2 - Abgleich anhand der Filtermittenfrequenz:

Die Modulationsqualität wird natürlich auch vom verwendeten Mikrofon und der Aussteuerung des Mikrofonverstärkers bestimmt. Häufig wird der Trimmer RP1 zu weit aufgedreht, was dann zur Übersteuerung führt. Weil die Sprachgewohnheiten naturgemäß sehr unterschiedlich sind, hilft in diesem Fall nur ausprobieren.

Achtung! Beim Einsatz des Monolithischen 9 MHz-Filters 9MXF24 beträgt die Mittenfrequenz stets 9 MHz und die Seitenbandablage jeweils 1,5 kHz.

Prüfen der eigenen Aussendungen mit WEB-SDR

Die meisten Funkamateure haben sicher Zugang zu schnellem Internet. Damit ist es möglich geworden, eigene Ausendungen auch ohne manuelle Gegenstation zu überprüfen.

Die Lösung lautet: WEB-SDR

Inzwischen gibt es jede Menge Geräte die permanent online sind und deren Benutzeroberfläche vom User über das Internet per Mausklick gesteuert werden kann. Meistens ist dafür noch nicht einmal eine Registrierung notwendig.
Infolge der dezentralen weltweiten Verteilung ist es möglich geworden nicht nur die eigene Reichweite zu testen, sondern auch die Qualität der Aussendungen.
Voraussetzung ist allerdings, dass bei der Gegenstation ein ausreichend starkes Signal erzeugt wird. Doch selbst wenn das nicht der Fall ist, kann man auf diese Weise eigene Antennen, Anpassgeräte etc. überprüfen und gegebenenfalls optimieren.
Es sollte aber bei solchen Experimenten selbstverständlich sein das Rufzeichen ab und an zu nennen. Man weiß ja nicht wer so alles mithört...

Spektrogramme der Filterdurchlasskurve

Die nachfolgenden Fotos (von links nach rechts Bild 1 - 6) sollen einen kleinen Eindruck von der Leistungsfähigkeit des 9 MHz Ladder-Filters vermitteln. In Bild 1 und 2 sind Wasserfalldiagramme zu sehen auf denen die Wirkung des Notch-Filters im Durchlassbereich gut erkennbar ist. Der dunkle Streifen in der Mitte entspricht dem schmalen ausgeblendeten NF-Frequenzbereich.
Dieser lässt sich - je nach Stellung des Potis - bei Bedarf auch komplett aus dem Durchlassbereich verschieben. Das kann z.B. der Fall sein wenn man PSK oder SSTV machen möchte. In Bild 2 ist eine solche Variation der Notch-Frequenz angedeutet.

Spectrum Spectrum Spectrum Spectrum Spectrum Spectrum

Im 3D-Spektrogramm von Bild 3 ist die Wirkung des Notch Filters noch etwas eindrucksvoller sichtbar. Aufgenommen wurde dieses Bild im 80m-Band.
Vergleicht man dieses Bild mit dem folgenden - es ist im 20m-Band aufgenommen - wird man bei genauen Hinsehen bemerken dass die Filterflanken einen leicht unterschiedlichen Winkel aufweisen. Dieser Effekt ist auf eine Eigenart von Ladder-Filtern zurückzuführen.
In nächsten Bild ist die Wirkung des Peak-Filters dargestellt und ganz rechts schließlich Notch und Peak im direkten Vergleich.
Die Spektrogramme wurden mit "Spectrum-Lab" in Verbindung mit einem einfachen Rauschgenerator aufgenommen. Übrigens: Wer sich etwas in die Materie eingearbeitet hat, kann mit diesen einfachen Hilfsmitteln den QRP 99-V oder auch andere ähnliche Projekte gut abgleichen.

Anpassung der Anzeigesteuerung an die Filtermittenfrequenz

Damit die angezeigte Frequenz auch der tatsächlichen entspricht ist es notwendig die sogenannte ZF-Ablage einzugeben. Eigentlich handelt es sich hierbei um einen Frequenz(anzeige)versatz der von der ZF-Filterbandbreite und natürlich der verwendeten ZF abhängt.
Bevor man sich ans Werk macht, muss man diesen Versatz (nachfolgend als Offset bezeichnet) ermitteln. Eine recht gute Orientierung bietet die BFO-Frequenz. Eine andere Möglichkeit ist der Vergleich mit einer SSB-Station die auf einer bekannten Frequenz sendet.


Die Eingabe erfolgt mit drei Tastern und ist beliebig oft durchführbar. Mit einer etwas längeren Betätigung (ca. 3 bis 4 s) von "SET/POS" wird der Programmiermodus aufgerufen.
Nach loslassen zeigt das Display "00.000.00" an und die rechte Null blinkt. Mit kurzem Drücken von SET/POS lassen sich nun die Stellen der Reihe nach durchschalten, wobei die jeweils angewählte Stelle blinkt.
Die gewünschte Ziffer kann man durch Druck auf SELECT anwählen und zum Schluss wird das ganze mittels MEM abgespeichert.

Hier ein Beispiel unter Einbeziehung der BFO-Frequenz - nehmen wir an es sind 9,011,20 MHz.

Das ganze wird übrigens erst nach einem kurzen Ausschalten des Transceivers wirksam. Sollte während des Programmiervorganges versehentlich etwas durcheinander geraten, schalten Sie den Transceiver einfach kurz aus und beginnen dann wieder von vorn.
Der Offset ist auf 80 und 40 m gleich - es genügt also ihn entweder auf dem 80 oder 40 m Band abzuspeichern. Möchte man den Offset ändern, muß man immer den kompletten Wert eingeben. Die gespeicherte Frequenz läßt sich z.B. überprüfen indem man auf der Anzeigesteuerung den Jumper 1 zieht (Transceiver vorher kurz ausschalten).
In diesem Fall wird die Datenverbindung zum VFO unterbrochen und nur der eingespeicherte Wert angezeigt. Es ist sinnvoll sich die beiden Werte zu notieren. Damit man sie im Fall des Falles nicht ewig suchen muss, kann man z.B. an der Innenseite des Gehäusedeckels einen Aufkleber anbringen.

Einbau des Quarzfilters 9MXF24

Mit Hilfe einer kleinen Zusatzplatine ist es möglich die an sich guten Eigenschaften des QRP 99-V noch einmal deutlich zu verbessern. Das im QRP 99-V serienmäßig eingesetzte Ladder-Filter wird hierbei durch ein kommerziell gefertigtes 9 MHz-Filter ersetzt.
In der Praxis bedeutet das vor allem eine verbesserte Weitabselektion, geringere Bandbreite, eine exakt definierte Mittenfrequenz sowie eine bessere Unterdrückung des Restträgers.

Kurzbeschreibung

9MXF_erw06 9MXF_erw06 Im wesentlichen enthält die Platine einen externen BFO und das Quarzfilter. Der BFO erzeugt je nach Band und Betriebsart die erforderliche BFO-Frequenz. Das Quarzfilter (ein 9MXF24D) wird zusammen mit einigen Bauteilen die der Anpassung dienen in den ZF-Signalweg anstelle des bisherigen Ladder-Filters eingeschleift.
Der BFO entspricht von der Funktion her dem BFO 1 im QRP 99-V. Die Quarze sind für SSB (9.0015 MHz) und CW (9.000 MHz) vorgesehen und werden elektronisch umgeschaltet. Die Schaltung wird über ein MOS-Relais in Verbindung mit einem 78L09 mit Strom versorgt.

Änderungen im QRP 99-V

Die Hauptplatine des QRP 99-V ist für den Einbau dieser Zusatzplatine bereits mechanisch vorbereitet. BFO 1 wird von der übrigen Schaltung getrennt und der Quarz im BFO 2 durch einen 8,9985 MHz Quarz ersetzt. Des weiteren sind einige kleinere Modifikationen an der Hauptplatine vorzunehmen. In der zum Bausatz mitgelieferten Anleitung ist der Umbau detailliert beschrieben.

9MXF_erw06 9MXF_erw06 9MXF_erw06 9MXF_erw06 9MXF_erw06 9MXF_erw06

Die Fotos zeigen einige Schritte der erforderlichen Modifikationen. Nach dem Einbau der Platine und dem Frequenzabgleich der BFO-Quarze ist der Transceiver wieder voll betriebsbereit.
Anfang 2019 ist die Platine überarbeitet worden. Das betrifft insbesondere den Bereich der Umschaltlogik. Durch eine Pegelanpassung ist es nun möglich auch andere Umschaltspannungen bei CW zu verwenden.

Steckverbinder und Verkabelung

Die fest mit der Verkabelung verbundenen Steckverbinder sind in zwei Ausführungen vorhanden. Zum einen als sechs- und zehnpolige zweireihige Flachstecker (schwarz) und als zwei bis fünfpolige einreihige in weiss.

Display Verdrahtung

Die weissen Verbinder sitzen mitunter etwas straff. Das gibt zwar einen ausgezeichnten Kontakt, doch bei der Montage bzw. Demontage ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Am einfachsten lässt sich die Demontage mit einem kleinen Schraubendreher als Hilfsmittel bewerkstelligen. Der Stecker wird vorsichtig gelöst und die Rastung mit dem Schraubendreher(chen) "überwunden". An und für sich ist das ganze unkompliziert, aber es gibt eine Steckverbindung die ein wenig kritisch ist.
Das betrifft die fünfpolige an der Drehgeberplatine. Die kleine Platine ist mit Heißkleber fest am Drehgebergehäuse angebracht und hält somit einiges aus. Trotzdem: Wird hier zu stark gezogen bzw. gedrückt, kann sich die Platine lösen. Also Vorsicht an dieser Stelle.