Diese Seite zeigt eine erprobte Reihenfolge beim Zusammenbau von Transceiverbausätzen der
"QRP-MINI" Serie. Anhand von Fotos und speziellen Hinweisen wird auf häufig auftauchende Fragen zu
Konstruktionsdetails eingegangen.
Weil es mir allerdings aus Platz- und Zeitgründen nicht möglich ist jeden Schritt ausführlich zu
erklären, bitte ich diese Abfolge nicht allzu dogmatisch zu betrachten. Bekanntlich führen viele Wege
zum Ziel und sollten zusätzlich noch Fragen auftreten, stehe ich gern per E-Mail bzw.
telefonisch zur Verfügung.
Bauanleitungen sind inzwischen auch als PDF-Files verfügbar und können bei Bedarf einfach
per Mail bei mir angefordert werden.
Der QRP-MINI wurde inzwischen durch die Nachfolgeversion - QRP MINI-II - abgelöst.
Der Bausatz wird komplett vormontiert geliefert. Vor dem Bestücken sind deshalb folgende Schritte
erforderlich:
Lösen der beiden seitlichen Befestigungsschrauben und abnehmen des Gehäusedeckels
Abnehmen des VFO-Deckels - der Deckel kann straff sitzen, also Vorsicht
Herausnehmen des Kabelbaumes und abmontieren des Hauptabstimmknopfes
Lösen der vier Schrauben an der Plexiglasfrontplatte und Fronteinheit vorsichtig nach
oben herausnehmen
Abmontieren der Bodenplatte
Ausbau des VFO - komplett mit Gehäuse, die VFO-Platine möglichst nicht aus dem
Gehäuse ausbauen.
Rückwand abschrauben und PA-Platine-1 (Treiberstufe) abnehmen
Kühlkörper mit PA-Platine-2 (Endstufe) abmontieren
Ausbau der Hauptplatine
Damit ist der erste Teil schon geschafft. Achtung ! Bewahren Sie die Schrauben
und Kleinteile sorgfältig auf, und legen Sie die Gehäuseteile, Fronteinheit, Kabelbaum und VFO erst
einmal beiseite.
Welche Platinen Sie zuerst bestücken, ist prinzipiell egal. Verfahren Sie nach der Bauanleitung und
vergessen Sie zum Schluß die Sichtkontrolle nicht. Nehmen Sie sich ruhig etwas Zeit, Bausatzaufbau ist
keine Akkordarbeit.
Vorbereitung der Hauptplatine für den Einbau
Die Hauptplatine ist entsprechend der Bauanleitung zu verdrahten. Ganz wichtig sind die
Anschlußkabel für den NF-Ausgang und Mikrofoneingang, denn nach der Montage der
Gehäuseseitenteile sind diese Lötaugen durch die Stege verdeckt. Die Länge der Kabel sollte
ca. 7 bis 8 cm betragen - kürzen kann man immer...
Die anderen Lötaugen sind auch nach dem Anbringen der Seitenteile gut zugänglich, trotzdem sollte
die Vorverdrahtung - soweit als möglich - jetzt erfolgen.
Die MOS-Endstufe
Seit Anfang 2009 wird der QRP-MINI mit einer neu überarbeiteten PA ausgeliefert. Diese PA ist mit
HF-MOSFET vom Typ RD16HHF1 bestückt. Dabei ist gegenüber den bisher eingesetzten - und mittlerweile
kaum noch erhältlichen - Bipolartransistoren folgendes zu beachten:
FET sind empfindlich gegenüber statischen Aufladungen
Der Ruhestrom ist etwas höher als bei Bipolartransistoren und weniger temperaturabhägig
Es sind keine Glimmerscheiben erforderlich, der Sourceanschluß liegt auf Masse
Die PA ist wie bisher auf zwei kleinen Platinen untergebracht, die an der Rückwand befestigt sind. Auf
den Fotos sind die fertig bestückten Platinen zu sehen.
Die Bestückung wurde außerdem dahingehend optimiert, daß jetzt das Bandfilter F6 auf der
Hauptplatine auch bei zusammengebautem Gerät frei zugänglich ist. Im Auslieferungszustand sind alle
Transistoren und der Hauptübertrager bereits eingebaut.
Gut erkennbar sind die Trimmer für die Einstellung des Ruhestromes und die beiden
als Temperaturfühler genutzten PNP-Transistoren an der Stirnseite des Kühlkörpers.
Im Gegensatz zur alten Version sind nun alle drei Übertrager auf der Platine 2 untergebracht. Das
verbessert die HF-Eigenschaften erheblich.
Wichtige Montagehinweise: Die PA-Platine 2 wird mit zwei Sechskantbolzen an der
Gehäuserückwand befestigt. Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, daß zwischen
der Transistorkühlfläche und den Bolzen je eine Unterlegscheibe eingefügt
wird.
Die U-Scheibe ist auf dem Foto rot, die Drainfläche des RD16 grün markiert
(zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Eine weitere wichtige Sache ist noch die Glimmerscheibe unter T 01 - bitte nicht vergessen ! Die
Verwendung von Silikonfett sollte - falls überhaupt - nur sehr sparsam erfolgen. Durch
die direkte Auflage der PA-Transistoren ist bereits ein sehr guter Wärmekontakt gegeben.
Beim Einbau der PA-Platine 1 ist zu beachten, daß die M4-Unterlegscheiben für die
Schraubbuchsen zwischen Platine und Kunststoffteil der Buchse gelegt werden - so wie auf dem Foto
dargestellt.
Die Kontaktgabe ist damit ausreichend. Wer möchte kann die Auflageflächen vorher noch
leicht (!) verzinnen oder M4 Federringe unter die Muttern legen. Ein Verlöten der Muttern mit
der Platine sollte unbedingt unterbleiben.
Vorbereitung der Rückwand für den Einbau
Zuerst sind zwei Stückchen Koaxkabel RG174 von je 4 und 9 cm Gesamtlänge sorgfältig
vorzubereiten. Wie man das machen kann, ist beispielsweise hier zu
sehen.
Anschließend wird das kurze Stück an der PA-Platine 2 gemäß Bestückungsplan
angelötet. Es dient als HF-Verbindungskabel zur PA-Platine 1 (Antennenrelais). Hinzu kommt gleich noch das
Kabel für die Betriebsspannung - rote Litze ca. 5 bis 6 cm Länge.
So vorbereitet kann die Endstufe auf dem Kühlkörper montiert (Glimmerscheibe bei T 01 nicht
vergessen) und dieser schließlich mit den Gewindebolzen an der Rückwand befestigt werden.
Nun folgt die PA-Platine 1: Zuerst wird an diese das längere Stück Koaxkabel angelötet
(dient später als Verbindung zur Hauptplatine - RX-Eingang) - und außerdem noch die Verbindung zur
HF-Buchse (Litze - ca. 2 bis 3 cm). Zuletzt wird die HF-mäßige Verbindung zur PA-Platine 1
hergestellt.
Jetzt kann die Platine montiert werden. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, daß der dreipolige
Steckverbinder in den Stecker auf der PA-Platine 2 ordentlich einrastet.
Auf dem Bild ist der betreffende Ausschnitt dargestellt - die Rückwand ist bereits montiert, die rote
Litze mit den beiden Ferritperlen und die Koaxkabel gut erkennbar, gleichfalls die Verbindung zur
HF-Buchse (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Einbau von Hauptplatine und Fronteinheit
Die Hauptplatine wird über vier Abstandshülsen und M3-Schrauben mit den Gehäuseseitenteilen
verbunden. Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Hülsen vor dem Zusammenbau mit etwas elastischem
Kleber an den Seitenteilen zu fixieren.
Die Hauptplatine wird zunächst mit den Seitenteilen verschraubt, aber die Schrauben noch nicht fest
angezogen. Als nächstes folgt die Montage der Bodenplatte.
Anschließend wird die Fronteinheit eingesetzt, das ganze sorgfältig ausgerichtet und die
Plexiglasfrontplatte mit den Seitenteilen verschraubt. Die Fronteinheit wird später mit der Hauptplatine
über die Potianschlüsse verbunden, deshalb ist hier exaktes Arbeiten angesagt.
Erst wenn alles gut sitzt, können die vier M3 Schrauben für die Hauptplatinenbefestigung angezogen
werden. Zum Gegenhalten an den Muttern eignet sich ein Schraubenzieher oder ein flaches Holzstückchen
recht gut. Ist alles soweit befestigt, wird die Bodenplatte wieder abmontiert und die entsprechenden
Potianschlüsse mit der Hauptplatine verlötet. Anschließend sind noch die überstehenden
Anschlüsse des HF-PWR- und des Notch-Potis mit dem Seitenschneider gut zu kürzen.
Wichtig ! Vergessen Sie die Masseverbindung zwischen Haupt- und Frontplatine nicht. Dafür
genügt ein Stückchen von der beiliegenden dünnen Litze. Diese Verbindung ist für die
Funktion des Transceivers von großer Bedeutung !
Montage von Kabelbaum, VFO und Rückwand
Das Gerätchen sieht jetzt schon ganz passabel aus, aber man erkennt auch, daß es nach dem
Anschrauben der Rückwand etwas eng wird. Deshalb ist nun der günstigste Zeitpunkt, den Kabelbaum
einzufügen.
Als erstes sind die drei Koaxkabel auf die benötigte Länge zu kürzen und sauber
vorzubereiten. Zur Festlegung der Länge schließt man den VFO-Stecker an, und stellt den VFO mitsamt
dem Kabelbaum probehaber an seinen späteren Platz im Gehäuse. Nun kann man die Kabel entsprechend
kürzen und in Ruhe vorbereiten. Anschließend wird der VFO wieder vom Kabelbaum getrennt und die drei
Kabel sauber eingelötet.
Als nächstes werden die restlichen Kabel des Kabelbaumes, die an die Hauptplatine gehören,
angelötet. Bevor die Rückwand endgültig angeschraubt wird, ist noch die Mikrofonbuchse und der
Lausprecherausgang anzuschließen, sowie die HF-Verbindung von der PA-Platine 1 zum RX-Eingang
herzustellen.
Nun wird der VFO eingebaut, der VFO-Deckel kann für eventuelle Einstellarbeiten offenbleiben. Nach dem
Anschrauben der Rückwand ist der Transceiver jetzt nahezu komplett.
Ausführen der restlichen Verdrahtung
Zunächst werden die drei kleinen Kippschalter wieder in die Frontplatte eingesetzt. Anschließend
erfolgt die Verdrahtung der Schalter für Notch/Peak und RIT gemäß Bauanleitung.
Der Schalter ganz links bleibt erst einmal frei - er kann z.B. für eigene Anwendungen genutzt werden.
Das HF-Kabel zum PA Eingang ist anzuschließen und die beiden Schalter für Betriebsspannung und
SSB/CW müssen noch verdrahtet werden.
Fehlt nur noch das Hauptabstimmpoti - vor dessen Einbau ist noch am Punkt FP1 (siehe Bild 12 der
Bauanleitung) ein Stückchen Litze - ca. 5 cm lang - anzulöten. Danach kann das Poti eingebaut und
verdrahtet werden. Der Aufbau des Tansceivers ist damit abgeschlossen und einer Inbetriebnahme steht nichts
mehr im Wege.
Beschaltung des 6-poligen Mikrofoneinbausteckers
Da seit Mitte 2008 nur noch Mikrofone mit 6-poliger Buchse ("Stecker") verfügbar sind, möchte ich
hier die Beschaltung des entsprechenden Einbausteckers - ergänzend zur Bauanleitung - zeigen.
Die Kennzeichung der Lötstifte ist nicht besonders gut, man muß sehr genau hinsehen. Bei der
hier dargestellten Position befindet sich die Rastnase oben.
Achtung! Die Punkte 2, 4 und 6 sind am Mikrofon ebenfalls belegt! Sie bleiben aber an der Anschlussbuchser
unbeschaltet.